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Wo und wie wirken Weihrauch-Extrakte alias Boswellia-Extrakte?

 

Die Anzahl der Arbeiten und Studien über die Wirkungen des Weihrauchs (Boswellia), seiner Extrakte und der damit verbundenen Darreichungsformen:

  • oral bzw. peroral: Kapseln, die geschluckt werden
  • topisch: Lotionen, Cremes oder Salben
  • rektal: Zäpfchen, Salben

ist sehr groß. Der indische Weihrauch (Boswellia serrata) wurde als Monographie in das Europäische Arzneibuch (Ph. Eur.) aufgenommen. Trotz zahlreicher vielversprechender in vitro- und in vivo-Resultate bei medizinischen Indikationen:

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Luftwegserkrankungen
  • Tumore

gibt es bis heute kein in der EU offiziell zugelassenes Fertigarzneimittel mit einem Weihrauchextrakt. Aufgrund der oben genannten Monographie ist es allerdings den Apothekern möglich, Rezepturarzneimittel in der Defektur anzufertigen.

Boswellia-Extrakte werden seit geraumer Zeit auch in der Hautpflege zur unterstützenden Prävention von Hautstörungen sowie zur adjuvanten Korneotherapie eingesetzt:

  • Entzündliche Hautreaktionen
  • Sonnenerythem und Bestrahlungen
  • Akne
  • Rosacea
  • Periorale Dermatitis
  • Atopische Haut und Barrierestörungen
  • Aktinische Keratose
  • Psoriasis

Eine Liste der Anwendungen, Produkte und Publikationen finden Sie unter dem Stichwort "Boswellia". Bemerkung: Links im Suchfeld auf jeder Seite können sie auch andere Stichworte eingeben.

Die folgenden Komponenten der Boswellia-Extrakte sind von Bedeutung:
  • α- und ß-Boswelliasäuren sowie deren in 3-Stellung acetylierten Derivate
  • 3-Acetyl-11-hydroxy-β-boswelliasäure
  • 11-Keto-β-boswelliasäure (KBA)
  • 3-Acetyl-11-keto-β-boswelliasäure (AKBA)

Unter anderem werden gegenwärtig folgende Wirkungen diskutiert:

  • Hemmung der 5-Lipoxygenase - Unterdrückung der Bildung entzündungsauslösender Leukotriene
  • Hemmung der Cyclooxygenase-1 und Beeinflussung der Prostaglandin E2-Synthese
  • Hemmung verschiedener Proteasen - insbesondere des Catepsin G
  • Hemmung des NFκB-Signalwegs
  • Hemmung von Topoisomerasen und Aktivierung von Caspasen
Die in der Hautpflege genutzten Extrakte sind weitgehend frei von ätherischen Ölen und Schleimstoffen. Daher erinnern sie nur wenig oder gar nicht an den originären, balsamisch riechenden Weihrauch. Um wirksame Konzentrationen in der Haut zu erreichen, sind biologisch abbaubare Nanodispersionen ("Boswellia-Nanopartikel") die geeignete Applikationsform. Sie werden aus standardisierten Extrakten und Phosphatidylcholin (PC), dem Hauptbestandteil der Membranen aller lebender Zellen, hergestellt. Typische Gehalte der standardisierten Extrakte sind:
  • 75% Organische Säuren, davon:
  • 40% β-Boswelliasäuren
  • 25% 3-Acetyl-11-keto-β-boswelliasäure

Da PC bei Verhornungsstörungen wirksam ist, können die Nanodispersionen auch bei diesen Indikationen verwendet werden. Die Nanodispersionen lassen sich pur oder zusammen mit Basiscremes auf die Haut auftragen.

Dr. Hans Lautenschläger



 
 
 
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Revision: 05.10.2021