Emulgatoren sind unter anderem in kosmetischen Cremes, medizinischen Salben, Lebensmitteln, Reinigern und Schuhcremes enthalten.
Grenzflächenaktive Stoffe
Emulgatoren bilden die Grenzflächen zwischen Wasser und Öl-Tröpfchen. Der Grund: Emulgatoren bestehen aus zwei Teilen:
- Ein Emulgatorteil ist wasserlöslich und fettunlöslich; er ragt in das Wasser hinein.
- Der andere Teil ist fettlöslich und wasserunlöslich; er ragt in die Öl-Tröpfchen.
Man spricht von einer Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W), wenn die Öle wie beschrieben in Wasser verteilt sind, und von einer Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O), wenn sich umgekehrt Wassertröpfchen in einem Öl befinden.
Wenn Emulgatoren mit Wasser (ohne Öle) gemischt werden, lagern sie sich in der Regel zu kugelförmigen Körpern zusammen. Dabei orientieren sich die wasserunlöslichen Teile in das Innere der Kügelchen und die wasserlöslichen Teile nach außen in das Wasser.
Mizellen
Die kugelförmigen Körper heißen Mizellen. Mizellenwasser ist Wasser, das Emulgatoren enthält.
Mizellen können Fette und Öle aufnehmen. Diese Eigenschaft befähigt sie zur Hautreinigung. Fette werden auf diese Weise emulgiert und von der Haut entfernt. Die in Reinigungsmitteln verwendeten Emulgatoren nennt man auch Tenside. Ihr Gehalt in Reinigern wird hinter dem Kürzel WAS (= waschaktive Substanz) angegeben.
Kontraproduktive Wirkungen
Emulgatoren können irritierend wirken, insbesondere wenn sie biologisch nicht abbaubar sind und die Hautbarriere angreifen. In diesem Fall verursachen sie die Auswaschung von Barriere-Stoffen bei der Hautreinigung. Dieser Effekt kommt auch bei ihrer Verwendung in kosmetischen Cremes vor. Emulgatoren auf der Basis von Polyethylenglykolen (PEG) neigen unter UV-Strahlung zur Radikalbildung.
Weitere Informationen
H. Lautenschläger, Emulgatoren - "Wir machen Mischen möglich!", Kosmetische Praxis 2004 (3), 8-10 H. Lautenschläger, Emulgatoren - Alternativen gesucht, Kosmetik International 2000 (12), 112-113 H. Lautenschläger, Mini-Kuppler - Von der Seife zum Hightech-Emulgator, Beauty Forum 2010 (11), 20-22
Dr. Hans Lautenschläger |