Wo sehen Sie die Kosmetikbranche in den kommenden zehn Jahren? Die Kosmetik wird sich weiter medizinisch ausrichten, Cosmeceuticals und die Behandlung mit Geräten nehmen zu. Mit dem wachsenden Haftungsrisiko werden Kooperationen der Kosmetikerinnen mit ästhetisch arbeitenden Medizinern ausgebaut. Welche Entwicklungen, Trends, Herausforderungen sind allgemein zu erwarten? Die Naturkosmetik legt wie bisher mit zum Teil eigenwilligen Siegeln zu. Allerdings wird es zukünftig weniger auf "synthetisch" oder "natürlich" sondern auf "physiologisch" ankommen. Die Diskussionen um Stoffe mit Nebenwirkungen halten an und Grenzüberschreitungen der Kosmetik in pharmazeutisches Terrain häufen sich. Welche Ziele hat sich KOKO gesteckt? Das Familienunternehmen baut Forschung und Entwicklung sowie Produktion mit Pharma-Standard aus. Vorrangig wird das Angebot modularer und technologisch anspruchsvoller Präparate erweitert und der Export (2015: 70%) weiter forciert. Fachpublikationen werden gepflegt und das Engagement in soziale Projekte verstärkt. Welche Entwicklungen kommen auf die Kosmetikerin in den kommenden Jahren zu? Die wachsende Empfindlichkeit der Kunden erfordert ein hohes Fachwissen - vor allem in der indikationsbegleitenden Pflege. Kompetente Behandlungen sind wichtiger als Aktivitäten in Online-Shops und sozialen Medien. Wie kann sich die Kosmetikerin mit ihrem Institut auf diese Herausforderungen vorbereiten? Zu den Erfolgsfaktoren der Institute gehört eine authentische Persönlichkeit, fachliche und ökonomische Kompetenz, Kreativität und Anpassungsfähigkeit. Die Unabhängigkeit von Herstellern und Mainstream sowie Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind das Kapital, das auch in Krisenzeiten nicht verfällt.
Das Interview führte Frau Elke Rohwer vom Verlag Kosmetik International
Quelle: Authentisch, Kosmetik International 2016 (11), 15 |